Ein Beitrag von Christa Duchardt

Ein Kernthema der KAB: Solidarität

Die KAB Deutschland steht für die Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft, in der allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme ermöglicht wird.
Ich habe mir im Rahmen des 60jährigen Jubiläums der KAB Bruchköbel zum einen darüber Gedanken gemacht was das Wort Solidarität eigentlich genau aussagt und habe nachgelesen:

„Solidarität ist das Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens- und/oder ein Zusammengehörigkeitsgefühl und das Eintreten füreinander“.

Zum anderen habe ich aufgrund meiner langjährigen und aktiven Mitgliedschaft über die gelebte Solidarität innerhalb der KAB Bruchköbel nachgedacht. Ich habe in meiner Erinnerung gegraben und in alten Unterlagen geblättert. Dabei bin ich auf so viel gelebte Solidarität gestoßen, dass ich wirklich stolz bin zur KAB zu gehören.

Die Mitglieder der KAB Bruchköbel haben sich nicht nur im Alltag und in besonderen Lebenssituationen gegenseitig unterstützt und gestärkt, nein sie haben sich auch durch aktive Mitarbeit und mit neuen Ideen in den Kirchengemeinden engagiert und auch hier immer wieder Verantwortung für ein christliches, solidarisches Miteinander übernommen.
Darüber hinaus setzen wir uns selbstverständlich für die Ziele der KAB ein: nämlich für soziale Gerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und menschenwürdige Gestaltung der Arbeitswelt. Insbesondere für Familien, Frauen und Mütter, oder sozial Benachteiligte.

Ganz besonders auffällig ist die stetige Bereitschaft innerhalb der KAB, aus den Erlösen ihrer Feste und Aktivitäten die Pfarreien und das Gemeindeleben finanziell zu unterstützen oder ganz besonders auch Benachteiligten oder durch Schicksalsschläge betroffenen Menschen zu helfen. So hat die KAB praktisch alle Bau- und Renovierungsarbeiten der letzten sechzig Jahre in den beiden Kirchengemeinden Sankt Familia und Erlöser der Welt sowohl finanziell als auch mit tatkräftiger Hilfe unterstützt. Der KAB war und ist wichtig, dass Gemeindeleben und Glaube nicht nur in Gottesdiensten und im gemeinsamen Gebet erlebbar wird, sondern sich in den Gemeindehäusern und darüber hinaus fortsetzt. Deswegen ist auch ein erheblicher Teil der Ausstattung wie Bühne, Bühnenelemente, Tonanlagen, Biertischgarnituren, Grills oder ähnliches, sowie die erst kürzlich anlässlich des Jubiläums gestifteten Defibrillatoren ein solidarischer Beitrag der KAB für die Kirchengemeinden.

Seit 45 Jahren ist die KAB (zusammen mit DPSG und bis zur ihrer Auflösung auch mit der kfd) mit ihrer Hütte auf dem Bruchköbeler Weihnachtsmarkt vertreten und verkauft Tschai, selbst gekochte Marmeladen, selbst gebackene Plätzchen und anderes. Der Erlös wird in jedem Jahr vollständig an eine gemeinnützige Organisation in der Region gespendet. Hier einige Beispiele: Telefonseelsorge, Hospize in Hanau und Gelnhausen, Franziskus Haus Hanau, Sozialdienst katholischer Frauen SKF, Frauenhaus Hanau, Aids Hilfe Hanau, Albert Schweizer Kinderdorf, Frühförderung und Schwanennest des Behindertenwerkes, Kinderhospiz Bärenherz, Kinder Krebs Hilfe, Essensbank Niederissigheim, AWO-Einrichtung Bruchköbel und weitere. Insgesamt konnten damit bisher mehr als 75.000,- Euro für soziale Organisationen und Einrichtungen in der näheren Umgebung gespendet werden.

Die KAB leistet sowohl überregional auch als internationale Hilfe. Schon 1980 wurde für ein Waisenhaus in Indien gespendet. Beim schweren Erdbeben 2010 in Haiti leisteten wir große finanzielle Hilfe. Auf Sri Lanka nach dem Tsunami in 2015 haben wir in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Landrat Eyerkaufer 3 Familien wieder zu einem Einkommen verholfen, indem wir 3 Fischerboote finanziert haben. Seit 2020 beteiligen wir uns an den Heimatprojekten von Pfr. Eric Mambu in Kikwit/Kongo am Bau einer Kirche und Unterstützung eines Waisenhauses. In 2021 wurde für die Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal gespendet.

In 1997 sind wir eine Partnerschaft in Katimba Uganda mit der dortigen Gruppe eingegangen. Hier leisten wir in erster Linie für die Mitglieder „Hilfe zur Selbsthilfe“ indem wir dafür sorgen, dass sie in die Lage versetzt werden, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. So sind Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe und Hühner angeschafft worden. Es wurden von uns Schulungen und Seminare finanziert, um bessere Ergebnisse bei Ackerbau und Viehzucht zu erreichen.

Da die Wasserversorgung in Uganda ein großes Problem ist, haben wir zunächst die Dächer der kirchlichen Räume mit Dachrinnen versehen, vorhandene Zisternen saniert oder neu gebaut. Das große Anliegen ist jedoch, dass möglichst alle Kinder Schulbildung erhalten. So sind bereits in 7 Schulen Klassenräume renoviert oder auch neu gebaut worden. Außerdem wurden an 3 Schulen auch kleine Lehrerwohnungen gebaut um sicher zu stellen, dass auch in der Regenzeit bei üblen Wege- und Straßenverhältnissen das Lehrpersonal unterrichten kann. Parallel dazu wurden auch die Dächer mit Dachrinnen versehen und Zisternen gebaut, und damit die Wasserversorgung gesichert. Des Weiteren wurde 65 Jugendliche eine Ausbildung, vorrangig in handwerklichen und sozialen Berufen, von Spendern auch außerhalb der KAB Bruchköbel, finanziert.

Diese ganz verschiedenen Hilfen und Projekte laufen immer in Zusammenarbeit mit der bischöflichen Behörde und dem dortigen KAB Sekretär. Das laufende Projekt der KAB ist die Erweiterung der St. Jude Schule in Katwe mit dem Bau von Klassenräumen. Ich hoffe, dass wir weiterhin in diesem riesengroßen Pfarrbezirk Katimba für bessere Lebensbedingungen sorgen können.

Kurz gesagt, Solidarität in der KAB bedeutet, dass die Mitglieder füreinander einstehen, sich in den Kirchengemeinden engagieren und regional und international für eine bessere und gerechtere Welt einsetzen.
Ich wünsche der KAB, dass sie die Kraft behält, dies auch weiterhin erfolgreich zu tun.