Ein Beitrag von Ewald Dyroff zur Historie unserer KAB
Die KAB als religiöse Bewegung in der Gesellschaft
Als die KAB Bruchköbel vor 60 Jahren gegründet wurde, hatten sich die Gründer zum Ziel gesetzt, Bewegung in die aufstrebende Stadt Bruchköbel zu bringen. Sie wirkten besonders beim Aufbau einer lebendigen Gemeinde Christi tatkräftig mit. Von Anfang an verstanden wir uns nicht als Verein, sondern als Bewegung. Wir sind eine Gemeinschaft und Bewegung christlicher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gemeinsam sind wir stark und nur in der Gemeinschaft können wir Veränderungen in unserem Sinne bewirken.
Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das Du, der Nächste steht im Zentrum unseres Denkens und Handelns. Zusammen und gemeinsam schaffen wir mehr Menschlichkeit.
Wir haben eine klare Zielsetzung. In unserem Leben orientieren wir uns an Jesus Christus, dem Evangelium und der katholischen Soziallehre. Wir wollen die Stimme der Kirche in der Arbeitswelt, aber auch Stimme der Arbeiternehmer und Arbeitnehmerinnen, auch jener, die nicht mehr arbeiten können oder dürfen, in der Kirche und Gesellschaft sein. „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“, so singen wir oft auch in unseren KAB-Messen. Wir wollen Beispiele für ein christliches Leben in der Gesellschaft geben. Bei uns ist aktiv sein in. Wir mischen uns ein und bringen uns ein in Kirche, Staat und Gesellschaft. Unsere Leitziele haben wir in vielfacher Hinsicht umgesetzt. KAB-Leute haben die Pfarrgemeinderäte und Verwaltungsräte unserer Pfarreien geprägt. So gab es bereits 1967 bei den ersten Pfarrgemeinderatswahlen 22 KAB-Kandidatinnen und -Kandidaten Wir haben Heilige Messen in und mit den Pfarreien gestaltet und gefeiert. Wir sind mit unserer christlichen Überzeugung durch religiös geprägte Veranstaltungen z.B. Wallfahrten zur Horbacher Grotte, Waldmessen und Familienmessen in die Öffentlichkeit gegangen.
Bei sozialen und geselligen Events in Bruchköbel wie dem traditionellen Bruchköbeler Weihnachtsmarkt, dem Bruchköbeler Bürgerfest im Niederried („Bierfassrollen“, Gesangswettbewerb …) haben wir aktiv und kreativ mitgewirkt. Maitanz und Nikolausfeiern waren viele Jahre gemeinschaftsprägend.
Mit Aktionen haben wir uns in die Politik eingemischt: z.B. paritätische Mitbestimmung, Rente für Mütter, familienfreundliche Politik, Umweltschutz und Baumpflanzaktion, Sonntag muss Sontag bleiben, Initiative für gerechte und humane Arbeit. Ein immer noch großes Thema ist für uns der Schutz des ungeborenen Lebens. Mit der Aktion „Schützt mein Leben“ führen wir seit vielen Jahren eine Kleidersammlung durch. An der Kirche EdW haben wir vor mehr als 30 Jahren einen Baum gepflanzt. Dieser Kugelahorn ist lebendiges Zeugnis unseres diesbezüglichen Engagements.
Wir waren als KAB federführend bei Einführung und Gestaltung der Feiern zum Fronleichnamsfest und der anschließenden Pfarrfeste aktiv. Diese Tätigkeiten unserer Bewegung vor Ort werden seit vielen Jahren und aktuell von unserem Afrika- und Ugandaprojekt überragt. Die KAB Bruchköbel ist mit KAB-Gruppen in Uganda verschwistert und unterstützt seit 1997 mehrere Selbsthilfeprojekte in Katimba/Uganda.
In Bruchköbel steht die KAB für die älteste und christliche Karnevalstradition. Seit 1968 gestaltet sie Faschingsveranstaltungen, seit 1970 gibt es Kinderfasching und seit 1972 die traditionelle Seniorenfastnachtsitzung.