Wilde Weiber im Haus Shalom
Die KAB-Weiberfastnacht lockt fröhliche Damen aus nah und fern nach Bruchköbel
Lange vor Sitzungsbeginn war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt und die ersten Konfetti-Kanonen wurden gezündet. Eifrige Männer, die sich in Frauenkleidern Zutritt verschafft hatten, schleppten literweise Getränke an die Tische und versorgten die Damen kulinarisch.
Als Sitzungspräsidentin Barbara Hollerbach zusammen mit Cornelia Schreilechner die Sitzung eröffnete, war das Stimmunsbaraometer schon am Anschlag. Eine gelungene Mischung aus Tänzen, Sketchen und rednerischen Beiträgen sorgte für hervorragende Unterhaltung. Anne Heerdt erzählte von ihren aufregenden Erlebnissen als XXL-Model mit dem „Klamodde-Kall“, während Christian Schüller als „Alte Schrapnelle von Theke zwei“ singend und reimend auf der Bühne war. Beim Auftritt von Melanie Seng und Britta McLeod als „Erna und Berta“ blieb kein Auge trocken, schließlich wollten die beiden ihre Männer zur Tagesbetreuung im Baumarkt abgeben. Die ein oder andere Anwesende liebäugelte mit der Vorstellung, ihren eigenen Mann gleich mitzugeben. Auch die Hexenschwestern aus dem Bruchköbeler Stadthaus kamen geflogen und alle Zuhörerinnen wissen jetzt, dass die Oberhexe, Bürgermeisterin Braun, einen fiesen Hexenschuss hatte, weil sie zu wilde Loopings auf der Eisbahn gedreht hatte. Dies trug ihr heftige Tadel ihrer Mithexen ein, die sie auf die Bühne schleppen mussten. Barbara Hollerbach berichtete launig über die Tücken der modernen Autos für ältere Autofahrende und stellte fest, dass Frauen natürlich doch die besseren Autofahrer sind. Kurz darauf war die rüstige Autofahrerin noch bei einer Mitsing- und Mittanz-Darbietung zusammen mit ihrer Tochter auf der Bühne und begeisterte mit Evergreens. Tänzerisch brachten die Damen von Limelight, die Gardemädchen der Eintracht Oberissigheim und die Garde „Dancing Fairys“ vom Sängergruß Marköbel den Saal mit fetzigen Choreografien zum Kochen.
Die Stimmung drohte zu eskalieren, als das Männerballett „Hessisch Hotsteppers“ sich im knappen Achtzigerjahre-Aerobic-Outfit seinen Weg durch den Saal bahnte und die Mädels final von den Sitzen riss.
Barbara Hollerbach zog nach den durchweg positiven Rückmeldungen der närrischen Weiber aus dem Publikum Bilanz: “Das war Spitze, nächstes Jahr sind wir wieder da!“